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Die Schuntersiedlung im Zweiten Weltkrieg

Im zweiten Weltkrieg wurde Braunschweig aufgrund der zahlreiche Militäreinrichtungen und Rüstungsbetriebe sehr stark bombardiert. Die Innenstadt wurde fast vollständig zerstört; die einst prächtigste Fachwerkstadt Norddeutschlands wurde ausradiert. Heute kann → Hildesheim diesen Titel für sich beanspruchen, das damals militärisch weniger bedeutsam war und daher weniger angegriffen wurde. Auch die Außenränder der Stadt waren Ziele der Angriffe, da dort die Rüstungsindustrie angesiedelt war.

→ Liste der Angriffsziele bei 'Bunker in Braunschweig'


Durch das benachbarte Flugmotorenwek der Niemo wurde auch die Schuntersiedlung getroffen. Es gab an den Häusern zahlreiche Bombenschäden, mehrere Häuser wurden vollständig ausgebombt. Es waren viele Verletzte und Tote zu beklagen. So wurden zum Beispiel bei dem Angriff am 21.2.1944 um 15.30 Uhr 26 Tote sowie 34 total beschädigte, 22 schwer und 15 mittelschwer beschädigte Häuser verzeichnet. Im Bereich der Braunschweiger Baugenossenschaft waren das:


• Helgolandstraße 24/25, 28, 29-36, 37 und 65/66

• Lübeckstraße 1 und 43/44

• Simonstraße 15/16

• Mergesstraße 15/16

• Bassestraße 15


Bombentreffer Bombentreffer
Volltreffer Admiral-Scheer-Straße (später Mergesstraße) 15/16.
Auch die Nachbarhäuser sind beschädigt. Rechts ist noch die Feuerwehr aktiv. Schaulustige sind mit Fahrrädern gekommen. Vorne lagert geretteter Hausrat. Zoom
  Blick von der Gartenseite aus.
Hinter dem eingestürzten Haus ist ein weiterer ausgebrannter Dachstuhl zu sehen. Zoom

Bombentreffer Bombentreffer
Bombentreffer Admiral-Scheer-Straße (später Mergesstraße).
Bei den geretteten Möbeln ist ein Klavier zu erkennen. Zoom
  Von diesem Haus ist nur noch ein Schuttberg übrig geblieben. Zoom

Die beschädigten Häuser wurden 1950 bzw. 1955 wieder aufgebaut.


Bombentreffer Bombentreffer
Bombentreffer Skagerakplatz (später Tostmannplatz) 4.
Blick in die Admiral-Hipperstraße (später Simonstraße). Laden von Bäckermeister Wilhelm Plock. Zoom
  Weiteres komplett zerstörtes Haus, vermutlich Lauditzkamp.

Gärtnerei
Andrang bei der Gärtnerei Oppelt im Frühjahr.

Durch die Engpässe in der Lebensmittelversorgung gab es in der Kriegszeit jeweils im Frühjahr einen großen Andrang bei der Gärtnerei, um sich mit Aussetzpflanzen für den eigenen Garten einzudecken.



Die Einwohnerzahl der Schuntersiedlung stieg durch die Einquartierung von Flüchtlingen drastisch an und betrug 1952 über 7000 Menschen, die sich auf die ca. 920 Wohnungen verteilten, also mehr als 7 Menschen pro Wohnung (50 bis 60 m2)! Heute beträgt die Einwohnerzahl trotz der Neubauten am Bienroder Weg, dem Butterberg, der Steinhorstwiese, dem Syltweg und der südlichen Helgolandstraße nur noch ca. 1900 Menschen. Die Zahl ist durch den seit einigen Jahren laufenden Umbau der kleinen Genossenschaftswohnungen zu größeren Wohneinheiten und dem allgemeinen Rückgang der Kinderzahlen leicht rückläufig.


Jahr19521988200420052006
Einwohner7.0801.9551.8831.8771.844


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