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Der Naturraum

In kaum einem anderen Stadtteil Braunschweigs wohnt man so im Grünen wie in der Schuntersiedlung. Der Siedlungsbereich selbst ist mit Straßenbäumen, öffentlichen Grünflächen und vor allem durch die vielen Gärten stark durchgrünt.


Grüne Schuntersiedlung Grüne Schuntersiedlung

Der besondere landschaftliche Reiz rührt daher, dass die Schuntersiedlung komplett von einem Landschaftsschutzgebiet (LSG) umgeben ist (Von den Braunschweiger Stadtteilen ist nur Schapen auch in dieser Situation). Das LSG hat die Nummer 2 und nennt sich Schunter-Wabe (siehe → Karte der Schutzgebiete bei der Stadt Braunschweig oder → Karte aller deutschen Schutzgebiete beim Bundesamt für Naturschutz). Es ist 290 Hektar groß und wurde 1968 gegründet.


Butterberg
Blick vom Ohefeld auf die Straße Am Butterberg.

Landschaftsschutzgebiete sind gemäß Niedersächsischem Naturschutzgesetz "Gebiete, in denen Natur und Landschaft ganz oder teilweise besonderen Schutzes bedürfen, weil
1. die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts oder die Nutzbarkeit der Naturgüter zu erhalten oder wiederherzustellen ist,
2. das Landschaftsbild vielfältig, eigenartig oder schön ist oder
3. das Gebiet für die Erholung wichtig ist."


Hinweisschild Landschaftsschutzgebiet
Hinweisschild Landschaftsschutzgebiet.

Sie sind mit dreieckigen Schilder gekennzeichnet, die in der neuesten Ausführung einen Eulenvogel zeigen. (Früher war auf den Schildern ein Greifvogel abgebildet. Bis auf die Beschriftung sind die Schilder identisch mit denen von Naturschutzgebieten.)


Im Gegensatz zu den Naturschutzgebieten, in denen möglichst keine Nutzung stattfinden soll, kann in Landschaftsschutzgebieten grundsätzlich eine ordnungsgemäße Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei und Jagd ausgeübt werden.


Neben einem vielfältigen und schönen Landschaftsbild sind die Einwohner der Schuntersiedlung also auch mit einem üppigen Naherholungsgebiet verwöhnt. Das Umweltamt der Stadt Braunschweig hat das Landschaftserleben der Umgebung der Schuntersiedlung dementsprechend auch vorwiegend als "wenig eingeschränkt" gekennzeichnet. Zugänglich ist dieser Grüngürtel über zahlreiche Spazierwege, die gleichzeitig aber auch als Fuß- und Radfahrverbindungen zu den benachbarten Stadtteilen fungieren (siehe Verbindungswege). Der südliche Teil dieses Grüngürtels ist außerdem Trinkwassereinzugsgebiet für das Wasserwerk Bienroder Weg, das als Zusatz- und Reserveversorgung für die Trinkwasserversorgung aus dem Harz fungiert.


Schunterbrücke Teich an der Kehrbeeke
Fußgängerbrücke über die Schunter, im Hintergrund Häuser der Steinhorstwiese.   Teich neben der Villa an der Kehrbeeke.

Feuchtgebiet Große Wiese Überlauf in die Schunter
Feuchtgebiet Große Wiese.   Überlauf in die Schunter.

Auf der sogenannten "großen Wiese" nördlich der Schunter und östlich des Bienroder Wegs hat sich im Mündungsgebiet der Kehrbeeke ein Feuchtbiotop ausgebildet, in dem zahlreiche Amphibien leben, zum Beispiel Schwanzlurche, Erdkröten und Grasfrösche. Auch westlich der Schuntersiedlung gibt es große Vorkommen dieser Tiere; in der Laichzeit werden daher an der Straße Ohefeld Fangzäune aufgestellt, wenn die Tiere vom Dowesee kommend in Richtung Schunterniederung bzw. zurück streben.


Die nordwestlichste Straße der Schuntersiedlung "Butterberg" deutet auf eine Erhöhung hin, die in diesem Bereich früher vorhanden war.


Schunteraue am Butterberg
Schunteraue am Butterberg.

Sie war 3 bis 5 Meter hoch und wurde aus Schwemmsand gebildet. Bei den Überschwemmungen der Schunterwiesen ragte sie dann als "Berg" heraus. Eine Erhöhung dieser Größenordnung ist dort heute nicht mehr zu entdecken. Die Lage des Butterberges ist daher nicht ganz geklärt. Einige Karten weisen ihn nördlich der Schunter aus. Der lustige Name hat folgende Bedeutung: So wurden früher Blumenwiesen genannt, von denen die Bienen ihre "Butter", also den Honig holten. Zeitweise wurde die Erhöhung daher auch "Zuckerberg" genannt (siehe Karte von 1730).


Da das Landschaftsschutzgebiet nicht zu Bebauung zur Verfügung steht, wird es in absehbarer Zeit keine Erweiterungen der Siedlungsfläche der Schuntersiedlung geben. Neubauten sind nur in geringem Umfang auf Baulücken oder beim Ersatz älterer Häuser möglich.


Das Landschaftsschutzgebiet Schunter-Wabe ist verbunden mit den großen Waldgebieten des Querumer Forst sowie des Waggumer Holz, die sich in Richtung Nordwesten erstrecken. Dadurch erfüllt die Schunter-Wabeniederung eine wichtige Funktion zur Frischluftzufuhr zur Innenstadt Braunschweigs (siehe → Artikel der Braunschweiger Zeitung).


Luftbild von Dowesee und Bullenteich
Links: Dowesee, rechts vorne: Bullenteich; im Hintergrund die Schuntersiedlung.
Quelle: → www.luftbilder-braunschweig.de.

In der Nähe der Schuntersiedlung befinden sich auch einige Naturdenkmale. Dies sind "Einzelschöpfungen der Natur, die wegen ihrer Bedeutung für Wissenschaft, Natur- oder Heimatkunde oder wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit" wie Naturschutzgebiete unter absoluten Veränderungsschutz fallen:

• der Bullenteich südlich des Dowesees (siehe Luftbild rechts)

• der Sandmagerrasen rund um den sogenannten Schlossberg (Schutthügel) in der Sandwüste in der nördlichen Kralenriede

• ein kleines Quellmoor und ein mäandrierender Bachlauf im Querumer Forst

• sowie der Ziegelteich im nördlichen Querum.



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