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Verkehrs- und Transportbedingunen

Der Transportbedarf für die aufstrebende, schnell wachsende Stadt Braunschweig war immens. Um 1750 hatte die Stadt ca. 23.000 Einwohner, die mit Lebensmitteln, Baumaterialien und Brennholz versort werden mussten. Die Verbesserung der Transportbedingungen war daher von großer Bedeutung und wurde von Karl und der Herzoglichen Cammer, seiner Verwaltung, gezielt angegangen.


Gliesmaroder Turm 1839
Gliesmaroder Turm 1839.

Die Wege und Straßen, vor allem auch die Landstraßen, waren damals so gut wie unbefestigt. Die Gemeinden besserten sie höchstens mit Kleinholz und Erde aus, so dass sie bei Regen schlammig und für schwere Wagentransporte kaum passierbar waren. Auch im 19. Jahrhundert hatte sich daran nichts wensentlich verbessert, wie der Stich links zeigt. Karl ließ daher im Braunschweiger Stadtgebiet die Ausfallstraßen bis zur Landwehr pflastern und ausbauen. Finanziell wurde diese Maßnahme dadurch gesichert, dass die Straßen nicht mehr "uferlos" eine große Breite in Anspruch nahmen und die eingesparte Landfläche wirtschaftlich genutzt werden konnte.


Die darüberhinaus gehenden Transportwege konnten jedoch nicht so weit ausgebaut werden, so dass es weiterhin problematisch war, die großen Transportmengen aus dem Umland nach Braunschweig zu bringen. Der Schiffstransport war im Braunschweiger Land schon seit mehreren Hundert Jahren ein erfolgreiches Mittel für den Schwertransport. Die Oker war im Braunschweigischen Herzogsgebiet von Hedwigsburg bei → Halchter bis Braunschweig schiffbar. Sogar ein Kanal wurde bereits 1425 vom damaligen Braunschweiger Herzog gebaut. Er verlief von → Neindorf bis zur Oker, um Bruchsteine von Ösel in die Stadt zu schaffen (siehe Übersichtsgrafik auf der Seite über den Bau). Der Floß- und Schiffstransport war allerdings nicht ganz unproblematisch, da zum einen wasserbautechnische Schwierigkeiten bestanden. So waren Schleusen notwendig. Die Wassertiefe musste aufgrund von Versandungen häufig wiederhergestellt werden. Zum anderen bestanden politische Querelen, da die Oker Grenzfluss zum Bistum Halberstadt war. Trotzdem war der Wassertransport sehr erfolgreich; so wurden z. B. im Jahr 1747 die beeindurckende Menge von mehr als 7000 Raummeter Brennholz in die Stadt befördert. Auch für den Warentransport wurde der Wasserweg genutzt. So wurden im Jahr 1750 1.192 Halbfass Bier von Wolfenbüttel nach Braunschweig ins Collegium Carolinum befördert und in der Gegenrichtung für das Militär 151.284 Kommissbrote von Braunschweig nach Wolfenbüttel.


Es gab jedoch auch Lasttransporte aus dem östlichen und nordöstlichen Umland Braunschweigs: Steine sowie Bau- und Brennholz aus dem Elm und den Landgebieten um die Schunter. Aus diesem Bedarf ergab sich die Planung und Durchführung des Schunterschifffahrtprojekts.





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