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* * * Aktuelle Infos und Bilder zum Hochwasser auf dieser Extraseite über das Hochwasser * * *.


Die Gewässer

Das Oberflächenwasser der Schuntersiedlung gelangt über die Schunter bei Walle in die Oker, diese mündet bei Müden in die Aller, die wiederum bei Verden in die Weser fließt; diese mündet schließlich bei Bremerhaven in die Nordsee.


Neben der Schunter und ihren Zuläufen Mittelriede und Wabe gibt es noch einige kleinere Bäche, Überbleibsel des früher zur Entwässerung der sumpfigen Aue angelegten Grabensystems. Im näheren Umfeld sind es außerdem die stehenden Gewässer: Dowesee, Bullenteich sowie der Teich westlich der Kehrbeeke. Zu nennen ist noch ein Regenwasserrückhaltebecken am westlichen Rand der Schuntersiedlung (Butterberg).


Teich an der Kehrbeeke Regenwasserückhaltebecken
Teich an der Kehrbeeke.   Regenwasserückhaltebecken am Butterberg.

Die → Gewässergüte für Schunter, Mittelriede und Wabe im Bereich der Schuntersiedlung betrug in der Erhebung im Jahr 2000 Klasse II "mäßig belastet".

Schunter

→ Schunter bei Google Maps auf einer größeren Karte anzeigen.

Die Schunter wurde erstmals 997 als Scuntera (von scunda = beschleunigen?) urkundlich erwähnt. Sie entspringt als Karstquelle bei Räbke im Elm, fließt zunächst ein kurzes Stück nordöstlich, um schließlich in nordwestlicher Richtung einen großen Bogen zu beginnen, der sie am nördlichsten Punkt bei Hattorf bis kurz vor Wolfsburg führt. Bei der anschließenden südwestlichen Fortsetzung des Bogens erreicht sie bei Hondelage Braunschweig und gelangt schließlich über Querum zur Schuntersiedlung, wo sie eine Breite von ca. 7 Metern aufweist. Dort hätte sie zwar nur noch 1700 Meter bis zur Oker. Sie knickt jedoch beim Butterberg in nördlicher Richtung ab, um erst weit hinter Braunschweig im Dreieck Walle-Rothemühle-Schwülper in die Oker zu münden.



Diese Fotoserie vom Sommer 2010 verfolgt die Schunter von ihrer Quelle bis zur Mündung. Bitte klicken Sie auf das folgende Bild zum Starten der Fotoserie:


Fotoserie

Zum Starten der Fotoserie bitte ins Bild klicken.


Früher war die Schunter berümt wegen ihres Fischreichtums und ihrer Flusskrebse. Man konnte früher auch bedenkenlos in ihr baden; nördlich der Schuntersiedlung im Gebiet der "Großen Wiese" befand sich von 1918 bis in die 1950er Jahre eine Badeanstalt, die mit Schunterwasser gespeist wurde. Durch die Verschlechterung der Gewässergüte nahm nicht nur der Bestand an Wassertieren stark ab. Auch der Badebetrieb musste deswegen eingestellt werden. Heute ist nur noch das Becken der Badeanstalt neben dem Flusslauf zu erkennen.


Die Schunter wurde im 18. und 19. Jahrhundert auch zum Warentransport genutzt. Sie war Teil eines Schiffahrtsweges vom Elm nach Braunschweig, um Holz und Steine zum Bau und zur Feuerung in die Stadt zu schaffen. Über mehrere Schleusen und den im Lauf der Mittelriede angelegten Schunterkanal erreichte man mit getreidelten Flößen und Booten einen Hafen im Bereich des heutigen Botanischen Gartens. Befahren wird die Schunter heutzutage auch noch, allerdings von Kanus und zur Naherholung. Näheres dazu hier.


Paddler auf der Schunter Schwäne auf der Schunter
Paddler auf der Schunter.   Schwanenfamilie auf der Schunter.

Fotoserie

Fotosafari entlang von Mittelriede und Schunter, Mai 2010 (ins Bild klicken zum Starten der Fotoserie).



Wabe

Wabe
Wabe kurz vor der Mündung in die Schunter.

Die Wabe entspringt wie die Schunter im Elm. Sie fließt jedoch westlich durch das idyllische Reitlingstal und erreicht dann östlich von Mascherode das Braunschweiger Stadtgebiet. Westlich an der Buchhorst vorbei gelangt sie nach Riddagshausen, wo sie die zahlreichen Teiche speist, die vom Kloster Riddagshausen zur Fischzucht angelegt worden waren. Durch Gliesmarode fließt sie dann zwischen Querum im Osten und Schuntersiedlung im Westen weiter in nördlicher Richtung und mündet als ca. 1,5 Meter breiter Bach in die Schunter.


Mittelriede

Mittelriede
Mittelriede, kurz vor der Mündung in die Schunter.

Die Mittelriede taucht zum ersten Mal als "Neue Mittelriede" auf der Höhe von Klein-Schöppenstedt als nach Westen abgeleiteter Parallelfluss der Wabe auf. Sie hat im Gebiet der Fischteiche in Riddagshausen zahlreiche Verbindungen zu ihrer "Hauptader" und fließt nach einer letzten mit Wehrklappen gesteuerten Querverbindung beim Sportplatz TC Riddagshausen am Gänsekamp auf sich allein gestellt, bis sie 400 Meter hinter der Wabe in die Schunter mündet. Sie hat dort eine Breite von ca. 3 Metern.


Aufgrund ihres parallelen Laufs zur Wabe ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit künstlich entstanden. Der Beginn im Bereich der Riddagshäuser Fischteiche deutet darauf hin, dass sie vermutlich schon im 12. oder 13. Jahrhundert zur Hochwasserentlastung der Wabe, die nur ein geringes Gefälle aufweist, angelegt wurde. Bei Hochwasserlagen kann man das heute noch gut nachvollziehen: Die Mittelriede weist dann einen durchgängig hohen Wasserstand bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten auf, wärend die Wabe nur ca. auf 1 km vor ihrer Mündung in die Schunter rückgestaut wird und schon vom Holzmoor ab Richtung Oberlauf einen kaum erhöhten Wasserstand aufweist.


Die Mittelriede kann ihren Ursprung aber auch erst im 14. und 15. Jahrhundert in der Schaffung der Landwehr haben. So wird sie zum Beispiel auf einer Karte von 1730 als "Landwehr" bezeichnet. Auf einer ca. 1750 entstandenen Karte sind neben Wabe und "Mittel Riehe" sogar noch zwei weitere, westlich parallel verlaufene Landwehrgräben zu erkennen. Sie sollten die Stadt Braunschweig im Abschnitt zwischen der sumpfigen Schunterniederung und Gliesmaroder Turm verteidigen.


Ein besonders interessanter Zeitabschnitt der Mittelriede liegt zwischen 1750 und 1806. In diesem Zeitraum wurde sie als sogenannter Schunterkanal genutzt. Dieses Kapitel wird separat im Bereich Geschichte ausgeführt.



Gewässerkarte

• → Hydrographische Karte von Niedersachsen mit allen Gewässern und Einzugsgebieten:



Hochwasser

Im Winter und Frühjahr tritt die Schunter nach Schneeschmelze oder starken Regenfällen häufig über die Ufer. Die angrenzenden Auen und Wiesen werden dann überschwemmt, so dass viele Verbindungs- und Spazierwege unpassierbar sind. Um den Abfluss der Wassermassen nicht zu behindern, werden die Ufer und angrenzenden Wiesen von Schunter, Wabe und Mittelriede regelmäßig im Herbst gemäht.


Im Juli 2002 kam es ausgelöst durch ungewöhnlich heftige Regenfälle in vielen Teilen Deutschlands zu starken Überschwemmungen. Auch die Schunter trat besonders stark über die Ufer. In der Schuntersiedlung kam es im nördlichen Teil in der Mehrzahl der Keller zu Wassereinbrüchen. Dies geschah allerdings meist nicht, wie an der Oder, durch Oberflächenwasser. Das Grundwasserspiegel erhöhte sich durch die starken Regenfälle bis auf das Niveau der Hausmauern, durch die es in die Keller drang. Außerdem drang das Regenwasser durch die Wartungsschächte in den Straßen ins Abwassersystem und wurde in einigen Kellern durch die Abwasseröffnungen im Keller in die Wohnungen hochgedrückt. Es kam zu einem tagelangen Großeinsatz von → Technischem Hilfswerk und → Feuerwehr. Zeitweilig war der Bienroder Weg gesperrt.


Der aktuelle Wasserstand von Schunter und Oker wird durch automatische Pegel gemessen. Für die Schunter können jeweils vor und hinter der Schuntersiedlung (Glentorf und Harxbüttel) die Pegelstände beim → Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz abgerufen werden. Die Meldestufen bedeuten (siehe auch dieses → Infoblatt des NLWKN):

• Ab Meldestufe 1: Beginn des regionalen Hochwassermeldedienstes (Vorwarnstufe)

• Ab Meldestufe 2: Beginn des überregionalen Hochwassermeldedienstes (ÜHWD). Es kommt zu Ausuferungen, wobei hauptsächlich land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet werden.

• Ab Meldestufe 3: Gefahr größerer Überschwemmungen.


Dort gibt es auch einen → Überregionalen Hochwassermeldedienst, der aktuelle Informationen bereit hält, bei welchen Gewässern kritische Wasserstände erreicht sind. Informationen zu Überschwemmungsgebieten und der Ausweisung gibt das Amt → hier.


Hochwasser der Schunter Hochwasser der Mittelriede
Hochwasser der Schunter am 19.1.2007, Blick flussaufwärts nach Querum.   Hochwasser der Mittelriede am 30.9.2007, Steinhorstwiese, im Hintergrund der überschwemmte Weg und die Fußgängerbrücke über die Schunter.


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